Seit 1977, also seit mehr als 25 Jahren existiert nun unser Tennisclub am Ammersee. Wie alles anfing und wie wir das kleine Jubiläum feierten erfahren Sie in den folgenden Artikeln. Einen kleinen Eindruck, wie sehr man die 25 Jahre feierte, gibt Ihnen die Jubuiläums-Bildergalerie (ein Klick auf die kleinen Bilder zeigt’s in groß).
Wie in einem Bericht des LT vom 26.2.1977 zu lesen ist, verdanken wir die Existenz unseres Uttinger Tennisclubs der entschlossenen Initiative unseres bis heute höchst aktiven Clubmitglieds Konrad Klein. Dies bestätigten der Redaktion auch zahlreich die Weggefährten von damals: Manfred Augustin, Alwin Schuler, Willi Wagner, Bernhard Vogl, Eduard Jässl, Jost Reuter und natürlich deren Ehefrauen, die auch alle kräftig aktiv waren und teilweise noch sind. Die hier nicht genannten mögen es der Redaktion verzeihen, auf jeden Fall waren es schon bei der ersten konstituierenden Sitzung 26 Personen, die sich spontan zur Mitgliedschaft verpflichteten. 50 brauchte man mindestens, um die Platzfrage zu klären, und mehr als 80 Mitglieder wollte man damals nicht haben. Später änderte sich das schrittweise immer dann, wenn der Verein Geld brauchte. A propos Platzfrage: Ohne Platz kein Tennis! Klar!
An dieser Stelle gebührt dem leider viel zu früh verstorbenen damaligen Bürgermeister Fred Frankenberger ein großes Dankeschön. Denn er baute kurzerhand auf seinem Grundstück (dort wo heute Neukauf steht) drei Sandplätze, von denen er zwei, später alle drei, dem neu gegründeten Tennisverein zur Dauernutzung gegen Gebühr überließ.
Zunächst wurde ein Vertrag auf 5 Jahre Nutzung der Plätze vereinbart. Später wurden 7 Jahre daraus. Denn bis 1984 zogen sich die Bemühungen um ein eigenes Clubgelände hin. Unter Konrad Klein als erstem und Alwin Schuler als zweitem Vorstand kam man nach zähem Ringen schließlich ans Ziel. Am 28. April 1984 wurden die neuen Plätze am Bahndamm, damals aber nur vier, feierlich eröffnet. Gleichzeitig feierte man Richtfest für ein Vereinsheim, das später durch das heute vorhandene ersetzt wurde.
Konrad Klein hat übrigens 15 Jahre als erster Vorstand die Geschicke des Uttinger TC geleitet. An dieser Stelle wollen wir ihm noch einmal danken für alles, was er für unseren Club getan hat. Sein hervorragend geordnetes Archiv hat er für unsere Recherchen zur Verfügung gestellt. In diesen ersten Jahren (1977-1984) gab es, und dies scheint uns erwähnenswert, Dienste im Club, für die man sich pro Saison für einen Monat zur Verfügung stellte. Die Damen sorgten für die Sauberkeit im kleinen aber feinen Clubraum und die Herren übernahmen im monatlichen Wechsel die Platzpflege.
Das war Engagement pur. Aber so wie man arbeitet so darf man auch feiern. Zeitzeugen berichten von rauschenden Festen!
Aber es wurde nicht nur gefeiert, es wurde auch ernsthaft Tennis gespielt. Und gegen den Widerstand derer, die Tennis nur als Freizeitsport sehen wollten, formierte sich schon bald – unter dem Druck des erfahrenen Tennisspielers und „Hausfotografen“ Manni Augustin – die erste Uttinger Herrenmannschaft. Auch die Damen wollten mithalten und gründeten 1982 ihre Damenmannschaft, die bis heute mit unvermindert sportlichem Ehrgeiz fast unverändert existiert.
Im Juni 2002 ist es soweit und ein kleiner Festausschuss, der sich schon gebildet hat, sucht noch eifrige Organisierer. Bitte beim 1. Vorsitzenden melden!
Aber was geschah alles in diesen 25 Jahren? Im Tennisheft 2000 haben wir einen kleinen Rückblick auf die ersten Jahre gegeben, den wir jetzt für die Jahre 1984 – 1996 fortführen wollen.
Dass unsere Tennisplätze und unser Clubheim dort sind, wo sie heute sind, das war lange Zeit nicht klar. Nur nach zähem Ringen und langem Hin und Her bekam man 1982 dieses Grundstück vom Landkreis zum jährlichen Pachtzins von DM 2.000,–. 1986 wurde das Grundstück von der Gemeinde Utting erworben.
Anfang 1983 gab es eine erste Baugenehmigung für 4 Tennisplätze und einen Geräteschuppen. Der Baubeginn war im Oktober 1983, zum Saisonbeginn 1984 wollte man fertig sein. Aber was sollte man nur mit einem Geräteschuppen? Ein rechter Verein braucht auch ein richtiges Vereinsheim! Und deshalb wurde umgeplant: Anfang 1984 wurde aus dem genehmigten Geräteschuppen ein Vereinsheim mit Aufenthaltsraum und Umkleideräumen. Pünktlich zum Saisonstart 1984 waren dann auch Plätze und Vereinsheim fertig. Interessant ist, dass damals noch alle zugepackt haben, wie uns aus zuverlässiger Quelle mitgeteilt wurde, und dieses erste Clubhaus fast zur Gänze in Eigenleistung erstellt wurde. Es stand übrigens dort, wo heute die neuen Plätze 1 und 4 sind.
Ein Blick auf die Mitgliederentwicklung: 1985 gab es im TC Utting 131 aktive Mitglieder, 21 passive, 46 Jugendliche und 25 Kinder. Auf der Warteliste standen 10 Erwachsene, die man meinte wegen der begrenzten Platzzahl nicht aufnehmen zu können. 1987 gab es gar einen Aufnahmestopp bis zur Erweiterung der Anlage. Eine Warteliste gibt es schon lange nicht mehr, der Club freut sich über jedes neue Mitglied.
1984 – mit Fertigstellung der Anlage – kam als Trainer Peter Eichmann zum TC Utting. Unter seiner Leitung wurden beachtliche sportliche Leistungen verzeichnet.
Ebenfalls in diese Zeit fiel ein reger Austausch mit dem Tennisclub in unserer Partnerstadt Auray in der Bretagne. Diejenigen, die damals daran teilgenommen haben, erzählen begeistert vom zweisprachigen Tennis und den dazugehörigen Feiern. Wollen wir das noch mal versuchen?
Eine Anekdote aus dieser Zeit berichtet von einem rauschenden Fest, bei dem man Thunfisch grillen wollte. Leider hat man im „Rausche“ den Fisch vergessen und er wurde zu einer kohleähnlichen Masse.
Schon 1988 gab es erste Planungen für eine Erweiterung der Anlage um mindestens 2 Plätze. Entlang der Bahnlinie Richtung Süden sollten 2 Plätze dazukommen. Da forderte doch das Landratsamt tatsächlich eine 6 Meter hohe Schallschutzmauer, um die Anwohner jenseits des Bahndamms vor dem „plopp-plopp“ unserer Tennisbälle zu bewahren. Als ob die Züge auf den Schienen lautlos vorbeizögen! Ein typischer Bauwitz war das. So wehrten sich denn auch Gemeinde und Club heftigst gegen diese „Berliner Mauer in Utting“.
Aber was dann? Neue Plätze auf der Ostseite? Wohin mit dem Clubhaus? Abbauen und auf der Südseite wieder hinstellen? Es war ja nur (!) eine Holzkonstruktion! Nein, man beschloss die „große Lösung“: Auf der Südseite ein richtig schönes, großes, repräsentatives Clubhaus und die neuen Plätze auf die Ostseite. 1990 wurde der Plan für die Plätze eingereicht und am 16.7.1991 kam die Genehmigung. Erst Ende 1991 fiel die Entscheidung für den Neubau des Clubhauses und erst im März 1993 lag auch die Genehmigung dafür im Süden der Plätze vor. Baubeginn war im September 1993. Die DM 750.000,– teure Baumaßnahme wurde im Juli 1996 feierlich eingeweiht.
In einem Artikel des Ammersee-Kurier zur Einweihung wurde unsere Anlage als eine der schönsten Tennisanlagen im Landkreis gelobt. Fehlt eigentlich nur die Ballwand, die man in anderen Clubs überall hat. Aber die bekommen wir sicher auch noch eines Tages……
Ende August 2002 feierte unser TC Utting sein 25jähriges Bestehen. Das Fest wird für alle Beteiligten noch lange in bester Erinnerung bleiben.
Kern der Veranstaltung war ein Mixed-Turnier an dessen Ende die Verleihung des neu gestifteten Beppo-Klingl-Pokals stand. Glückliche Sieger nach harten Kämpfen waren Reni Bauer (SF Windach) und Florian Gierstorfer. Den ehrenvollen zweiten Platz machten Caroline Kraus (SF Windach) und Dr. Thomas Höcker. Beide Damen spielen übrigens in der Damen-Mannschaft für den TC Utting.
Ein weiterer sportlicher Höhepunkt war sicher das am Sonntag ausgetragene Promi-Spiel zwischen dem Ehepaar Lehmann (Ingo Lehmann ist OB von Landsberg) und auf der anderen Netzseite Herbert Kirsch (Bürgermeister von Dießen) und Beppo Klingl. Das Ehepaar Lehmann trug den Sieg über die beiden Herren heim.
Aber was wäre ein Jubiläum ohne einen Festabend und so traf man sich am Samstagabend im eigens aufgestellten Festzelt zum Festakt mit den obligatorischen Reden und Ehrungen, aber auch mit fetziger Musik von STRESSLESS. Alt und Jung hatte Gelegenheit, das Tanzbein zu schwingen.
Der Grundtenor der Ansprachen war Lob und auch Zufriedenheit mit einem gut geführten und lebendigen Verein. Was eine Handvoll Uttinger vor 25 Jahren ins Leben riefen, ist heute eine ca. 350 Mitglieder umfassende Gemeinschaft. Immerhin ein Drittel der Mitglieder sind Jugendliche und dieser Punkt wurde immer wieder besonders hervorgehoben. Denn soviel steht fest: Ein Jugendlicher, der sich in seinem Verein geborgen fühlt, ist dort immer gut aufgehoben.
Natürlich hat der Festausschuss (an dieser Stelle gebührt den Beteiligten unter der Leitung von Franz Hasler ein dickes Extra-Lob!!!) auch für Speis’ und Trank gesorgt, denn Tennisspielen und Feiern macht hungrig und sehr durstig.
Für die Kleinen gab es eine Hüpfburg und eine von Familie Kaiser zur Verfügung gestellte Mohrenkopfschleuder. Beides wurde begeistert angenommen, wie auch die Fotos (Dank an Manfred Augustin) beweisen.
Die geehrten – und noch immer aktiven – Gründungsmitglieder: Gertrud Klein, Christine Schuler, Johanna Wagner, Franz Hasler, Laurens Högenauer, Konrad Klein, Alwin Schuler, Josef Streicher sen., Bernhard Vogl, Wilhelm Wagner und Erwin Widemann.
Weitere Mitglieder, die seit 25 Jahren dem TC angehören: Erika Bulenda, Sybille Kittel, Gretl Mayer, Brigitte Schneider, Manfred Augustin, Gerhard Bulenda, Horst Bulenda, Franz Geiger, Norbert Killinger, Klaus Peglow, Ubald Sedlmeir und Johann Swist.
Neben unseren sportlichen Ambitionen musste natürlich zum Jubiläum auch unsere Fähigkeiten zum Feiern unter Beweis gestellt werden.